«Entspannen auf meinem Lieblingssessel – das geht in der kalten Jahreszeit auch wunderbar, wenn die Heizung nicht auf Hochtouren läuft. Wir drehen unsere Bodenheizung bewusst herunter, um Energie und Kosten zu sparen. Ich finde auch, dass die Luft in der Wohnung so angenehmer ist. Wenn wir lüften, dann jeweils nur kurz. Mein Tipp: Lieber die Heizung etwas runterdrehen und warme Socken und einen Pulli anziehen. Die Luft in der Wohnung ist weniger stickig und du tust etwas Gutes für die Umwelt.»
Judith aus Luzern, 40, Theaterschaffende
Das sagt der Experte
Schritte zum klimafreundlichen Heizen
Die Heizung und das Warmwasser verbrauchen im Haushalt am meisten Energie und verursachen damit mit Abstand am meisten CO2-Emissionen. Die rund 5’600 Öl- und Gasfeuerungen sind für gut 30 Prozent des Primärenergieverbrauchs und rund 50 Prozent der Treibhausgasemissionen auf Stadtgebiet verantwortlich. Zugleich bietet das richtige Heizen auch ein riesiges Einsparpotenzial.
Schon eine geringe Reduktion der Raumtemperatur senkt den Energiebedarf deutlich. Jedes Grad weniger senkt den Verbrauch um 6%. Zum richtigen Heizen gehört auch das richtige Lüften. Am effektivsten ist das Stosslüften (3 Mal täglich für 5 bis 10 Minuten).
Damit eine Heizung möglichst effizient funktioniert, muss sie regelmässig gewartet und optimal eingestellt sein. Eine «Heizungsoptimierung» lohnt sich immer, vermeiden von «Verbrauch ohne Nutzen» ist der erste und einfachste Schritt in die richtige Richtung.
Heizungen erreichen nach 15 bis 20 Jahren das Ende ihrer Lebensdauer und sind technisch veraltet. Durch den Umstieg auf einheimische, erneuerbare Energien wie Wärmepumpen oder Fernwärme wird der CO2-Ausstoss beim Heizen auf nahezu null gesenkt und der Wert der Liegenschaft erhöht. Wichtig ist, dass die Investitions- und die Betriebskosten zusammen angeschaut werden. Heizen mit erneuerbaren Energien ist über die Lebensdauer der Anlage betrachtet meist die kostengünstigste Option.
Ein geplanter Heizungsersatz ist ein guter Moment, das ganze Gebäude energetisch prüfen zu lassen. Dazu bietet sich der Gebäudeenergieausweis der Kantone mit Beratungsbericht (GEAK Plus) an. Schon kleine Dämmmassnahmen sparen Energie, rechnen sich schnell und helfen das Klima zu schützen.
Thomas Scherrer, Projektleiter Energie, Stadt Luzern
Unsere Tipps
Richtig heizen: Das geht von heute auf morgen
Effizient heizen heisst ohne Komforteinbussen Energie sparen und das Klima schützen. Und es geht ganz einfach. Mit wenigen Handgriffen lässt sich viel bewirken. Beispielsweise verschwenden ständig geöffnete Kippfenster viel Energie. Stattdessen dreimal am Tag Stosslüften, das heisst mehrere Fenster für 5 bis 10 Minuten vollständig öffnen. Oder Heizkörper nicht mit Möbeln oder Vorhängen verdecken, denn nur freie Heizkörper können die Wärme gut in den Raum abstrahlen.
Umsteigen auf klimafreundliches Heizen
Sehr sinnvoll ist der Ersatz einer Öl- oder Gas-Heizung durch ein Heizsystem mit erneuerbarer Energie: Solarenergie, Fernwärme oder eine Wärmepumpenheizung sind klimafreundlich, steigern den Wert einer Liegenschaft und reduzieren die Nebenkosten. Das Programm «klimafreundlich heizen» hilft beim Umstieg auf ein Heizsystem mit erneuerbaren Energien.
Beratungen für effizientes Heizen
Wenn Heizungen richtig eingestellt sind, arbeiten sie effizienter. Das spart Kosten und Energie. Eine gut eingestellte Heizung liefert so einen Beitrag zum Klimaschutz bei bestem Komfort. Im Rahmen des Förderprogramms «effizient heizen» analysiert eine speziell ausgebildete Heizungsfachperson grössere Heizungsanlagen, schlägt Verbesserungen vor und setzt diese mit dem Hauswartpersonal um.